Der Chihuahua
Ursprungsland Mexiko
Gewicht 2-3 Kg
Standardnummer 218
Verwendung Gesellschaftshund
Frühgeschichte und Entstehung
Wie auch bei anderen Rassen weisst auch die Frühgeschichte des Chihuahuas mehr oder weniger grosse Lücken auf und lässt jede Menge Raum für Vermutungen, Spekulationen oder Legenden. Der Hauch des Nichtwissens um die letzten Zusammenhänge hat aber der Aureole der „königlichen Miniatur der Hunderassen“ keinen Abbruch getan. Mit unserem heutigen „Rasseverständnis“ hatte die damalige Frühgeschichte des Hundes sicherlich noch nicht allzu viel zu tun. Auch wenn es damals schon Selektionsvorgänge gab, so waren diese mehr zufällig durch geographische Gegebenheiten, durch religiöse Riten oder durch erwartete Leistungen (z.B. Jagdtrieb) bedingt.
Die Ursprungsregion der Chihuahuas ist noch ungeklärt und legendenumwoben. Sie wird sowohl in Mexiko als auch in China und der Insel Malta vermutet. Die meisten urkundlichen und archäologischen Zeugnisse weisen jedoch auf Mexiko als Ursprungsland hin. Die unmittelbaren Vorfahren der heutigen Rasse Chihuahua kommen nachweislich aus Mexiko und zwar aus dessen nördlicher Provinz Chihuahua, von der sie auch ihren Namen erhalten haben. Die Reinzüchtung und den Rassestatus verdankt diese Rasse den USA. Von dort trat sie ihre Verbreitung um die ganze Welt an. Nicht umsonst hat man in Amerika den Begriff „the Royal Toy of the Americas“ geprägt. Dies wird eindrucksvoll auf diesem Wappen dargestellt:
Interessant ist es auch zu wissen, dass es die Chihuahua in den verschiedensten vielfältigen Farbschlägen sowie zwei Haarvaritäten langhaar /kurzhaar gibt.
Lang- und Kurzhaarchihuahua sind relativ gleich beliebt.
Infos über den gültigen FCI Rassestandard, das Wesen des Chihuahua und einige Denkanstösse vor der Anschaffung so eines kleinen Herzensbrecher erhalten Sie auf unseren entsprechenden Infoseiten, links in der Navigation.
Copy by: www.Chihuahuaklub.de
Eine der ersten nennenswerten Rasse- und Wesensbeschreibungen des Chihuahuas stammt aus dem englischen Sprachraum von Miss Rosina V. Casselli, einer seinerzeit bekannten Variete Künsterin. Sie schrieb 1904 in einer Ausgabe von „Our Dogs“:
Miss Rosina V. Casselli
„Die Chihuahuas sind in ihrer Zuneigung sehr wählerisch und suchen sich unter denen, die für sie sorgen einen Menschen aus, dem sie sehr anhängen. Ist eine solche Verbindung erst einmal zustande gekommen, läßt sie sich sehr schwer wieder lösen und sie auf andere übertragen zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt. Erwirbt man einen Chihuahua im richtigen Alter, so ist die Gefahr sehr groß, dass er verhätschelt und verwöhnt wird, weil er sehr lieb ist und nach jeglicher Art von Aufmerksamkeit verlangt.“
Und weiter: „Niemand sollte sich einen Chihuahua kaufen, der nicht bereit ist, auf seine Launen und Neigungen einzugehen, solange er lebt. Hundeausbilder sind sich einig darüber, dass kleine Hunderassen zur Dressur völlig ungeeignet sind, diejenigen aber, die meine Hunde haben auftreten sehen, müssen ihre Meinung einfach ändern und zugeben, dass die Chihuahuas außergewöhnlich lernfähig sind.“
Diese Beschreibung trifft in den wesentlichsten Punkten auch heute noch zu, obwohl das “ Äußere der Rasse “ sich in der Zwischenzeit geändert und gefestigt hat.
(1980) „The Complete Chihuahua“ ergänzt diese Beschreibung:
„Die Rasse ist Ihrem Herrn ausgesprochen treu, ein wirklicher Ein-Mann-Hund.
Durch Kontakte mit vielen Menschen kann ein Chihuahua zu einer gewissen Toleranz allen gegenüber veranlasst werden.Sein Instinkt bringt ihn dazu, sich einem einzelnen Menschen anzuschliessen, den er dann mit allen Kräften verteidigt.Natürlich sind seine Kräfte nicht groß. Der Hund ist zu klein, um großen Schaden anzurichten oder um als großer Beschützer aufzutreten. Es ist jedoch überraschend, wieviel Ungestüm in einem Chihuahua wohnt.“
Sehr oft haben Liebhaber großwüchsiger Hunderassen und Hundesportler für unsere Rasse nur ein Lächeln übrig. Sie unterschätzen die Rasse. Es ist jedoch nicht die Körpermasse, die den Hund ausmacht. Der Chihuahua ist entgegen aller Unkenrufe ein echter Hund.
Er ist liebenswert, anhänglich, treu, aufgeweckt und selbstbewusst.
Anderen Hunden gegenüber ist er oft sogar frech. Der Chihuahua ist entgegen allen Vorurteilen auch nicht empfindlicher als andere Hunde. Die mittlere Lebenserwartung eines Chihuahuas ist,bei artgerechter Haltung und Ernährung, sogar wesentlich höher als die mancher grosswüchsiger Rassehunde.
Ein Lebensalter von 12 bis 16 Jahren ist beim Chihuahua keine Seltenheit. Diese kleinen Hunde „mit viel Herz“ haben auch in jeder Wohnung Platz, selbst im Hochhaus. Bei Reisen und im Hotel sind sie häufiger Mittelpunkt als Anstoss. Gerade vielen Senioren, einsamen und behinderten Menschen haben diese kleinen Hunde wieder neuen Lebensmut und Daseinsfreude gebracht.
© Copyright für diesen Text by Anna und Heidi Gehring – Grafenau.
Quelle: www.Chihuahuaklub.de
Bevor Sie sich entschliessen, einen Chihuahua anzuschaffen, sollten Sie die Konsequenzen überlegen, die Sie mit dieser Neuerwerbung auf sich nehmen und die Sie ein Hundeleben lang begleiten werden. In diese Überlegungen muss auch Ihre Familie einbezogen werden. Nur wenn alle mit der Hundehaltung überhaupt und der Rasse Chihuahua im besonderen einverstanden sind, sollte der Kauf erwogen werden. Ein Chihuahua wird Ihnen und Ihrer Familie viel Freude bringen, aber er erwartet auch von allen Familienmitgliedern eine ungeteilte Zuneigung und menschliche Wärme. Sind sie in Ihren Überlegungen soweit vorgedrungen, müsste abgeklärt werden, ob es eine Hündin oder ein Rüde sein soll.
Rüde oder Hündin?
Werden im gleichen Haus ausschliesslich Hündinnen oder nur Rüden gehalten, ist es wenig sinnvoll, einen andersgeschlechtlichen Hund einzubringen. In den Läufigkeitsperioden, das sind im Jahr zweimal drei Wochen, kann Unruhe und Ärger entstehen. Es ist deshalb besser, sich in der Auswahl des Geschlechtes anzupassen. Bei Zwerghunden unterscheiden sich Rüden und Hündinnen im Wesen und in der Haltungsweise nur wenig, so dass eine diesbezügliche Entscheidung nicht schwerfallen sollte.
Für die Informationen stehen Ihnen als Partner in allen Fragen die Rassezuchtvereine, deren Welpenvermittlung und die Zuechter selbst gern zur Verfügung. Bei ihnen können Sie auch Zuechterlisten, Rassebeschreibungen und Klubunterlagen anfordern und sich beraten lassen.
Als zentrale Informationsstelle bietet sich der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.) an.
Unter dem Link “Züchter im CKD” auf der Seite www.Chihuahuaklub.de , finden Sie deren Anschriften und ggfs. auch einen Link auf die Homepage des jeweiligen Züchters.
Quelle: www.Chihuahuaklub.de
Die Ahnentafel – ein „unnüter Fetzen“ Papier zum Angeben?
Eine Ahnentafel gehört zu einem Rassehund wie der Personalausweis zu uns Menschen.
Wie oft hört man Rassehundeliebhaber sagen: “Papiere? Brauchen wir nicht, weil wir wollen ja gar nicht auf Ausstellungen oder züchten. Wir wollen unseren Rassehund doch nur zum Liebhaben und die Ahnentafel vergammelt doch sowieso in irgendeiner Schublade.“
Den meisten Hundeliebhabern, die mit Ausstellungen nichts am Hut haben, ist es völlig egal, ob die Vorfahren irgendwelche Titel besaßen. Leider glauben viele Käufer, dass es sich bei den Papieren von Rassehunden doch nur um eine reine Prestigefrage zum „Angeben“ handelt. Dies ist jedoch ein schwerer Irrtum, denn es zählen nicht die Titel in den Ahnentafeln, sondern ganz andere Dinge.
Wie sieht eine Ahnentafel aus?
Eine normale Ahnentafel ist in drei Bereiche aufgeteilt. Im obersten Bereich stehen die Daten des Hundes. Im mittleren Bereich sind dann die Daten der drei Generationen der Vorfahren zu finden. Ganz unten in der Ahnentafel sind der Züchter und der ausstellende Verein vermerkt. Die wichtigsten Informationen über den Rassehund, die im Kopfbereich stehen müssen, sind:
– Name
– Zwingername
– Geschlecht
– Geburtsdatum
– Farbe (ausgeschrieben oder in Form eines Farbcodes)
– Rasse (ausgeschrieben oder in Form eines Codes)
– Registrierungsnummer bzw. die Chip-Nr.
Welche Bedeutung hat eine Ahnentafel?
Die Bedeutung von Ahnentafel wird ziemlich oft unterschätzt. Abstammungspapiere zeigen eine lückenlose Reihe von Vorfahren auf und beweisen, dass der Hund reinrassig ist. Die Ahnen des Hundes wurden demnach alle von ausgebildeten Zuchtrichtern für zuchttauglich befunden, da sie dem Rassestandard entsprechen. Weiteres sind alle in der Ahnentafel vorkommenden Vorfahren, deren Züchter sich ebenso an Zuchtrichtlinien zu halten haben, bei einem Verein registriert.
Die Ahnentafel hilft Züchtern auch dabei, ihre Linien zu überschauen, was ihnen ermöglicht, gesunde Linien miteinander zu kombinieren und dabei nicht den Überblick zu verlieren.
Da wir es noch immer mit Geschöpfen der Natur zu tun haben, kann es trotz Zuchttauglichkeit passieren, dass versteckte Erbfehler erst nach Generationen auftreten und sich beim Nachwuchs zeigen. Mit Hilfe der Ahnentafel kann der Züchter leichter herausfinden, über welche Linien bestimmte Defekte vererbt werden konnten und dementsprechend handeln, indem er betroffene Tiere aus der Zucht nimmt bzw. weitere Züchter, welche mit Tieren aus diesen Linien züchten, darüber informiert. Wenn man mit Tieren ohne Papieren züchtet, weiß man nicht, ob Großmutter oder Onkel nicht an einer Erbkrankheit verstorben sind und diese sich bereits an die eigenen Tiere weiter vererbt hat.
Eine Ahnentafel hilft ebenso dabei, den Verwandtschaftsgrad der Tiere untereinander unter Kontrolle zu halten. Man sieht ganz genau, wer mit wem auf welche Art und Weise verwandt ist und kann so den Inzuchtwert unter Kontrolle halten.
Warum gibt es Leute, die „Rassehunde“ ohne Papiere verkaufen?
Leider gibt es viele Vermehrer (ich nenne sie bewusst nicht Züchter), die ihre „Rassehunde“ ohne Ahnentafel verkaufen und das meist für scheinbar weniger Geld. Der Käufer meint, ein Schnäppchen gefunden zu haben, denn die vermeintlichen Elterntiere sind zu besichtigen und scheinen auch gesund zu sein. Da kann man dann schon leicht in Versuchung kommen, sich auf den Kauf eines Hundes ohne Ahnentafel einzulassen.
Doch eigentlich müsste es ja einen Grund dafür geben, dass diese Leute in keinem Verein sind und sich nicht an bestimmte Zuchtregeln halten wollen. Die gängigste Ausrede dieser Leute ist meist, dass sie deshalb keinem Verein angehören, da sie ihre Tiere sonst auf Ausstellungen zeigen müssen. Dies ist übrigens nicht ganz richtig, das Tier muss auf Ausstellungen bestimmte Wertnoten erreichen, damit es überhaupt erst mal zur Zucht zugelassen wird. Danach unterliegen Mitglieder nicht weiter der Ausstellungspflicht. Diese zwei Wertnoten bei einer Ausstellungen sollen lediglich dazu dienen, das der Hund für zuchttauglich erklärt wird und dem Rassestandart entspricht, damit nur gute und gesunde Hunde in die Zucht eingeführt werden.
Eher trifft es zu, dass die Verkäufer ohne Vereinszugehörigkeit ihre Hunde bei jeder Läufigkeit decken lassen (der Hund wird zur Wurfmaschine und hat keine Erholungsphasen zwischen den Würfen) und die Babys ungeimpft bzw. viel zu früh (ab 8 Wochen) von der Mutter trennen können, um sie dann für einen nicht gerechtfertigten Preis an ahnungslose Käufer zu verscherbeln. Die Elterntiere sind meistens selbst nicht reinrassig, sondern sehen dem vermeintlichen Rassehund nur ähnlich oder aber der „Züchter“ vermehrt mit Rassehunden, welche er selbst von einem Züchter gekauft, jedoch keine Zuchterlaubnis erhalten hat (er handelt vertragswidrig, wenn er mit Liebhabertieren züchtet).
Leider gibt es auch Züchter, die zwar in einem Verein gemeldet sind, aber nur einen Teil ihrer Würfe registrieren lassen, um mehr Babys „produzieren“ und verkaufen zu können. Meist ist dies der Fall, wenn der Züchter Ihnen einen Hund ohne Ahnentafel und somit „billiger“ anbietet. Es gibt natürlich auch weitere Gründe, wieso ein Züchter versuchen könnte, Ihnen einen Hund ohne Ahnentafel unterzujubeln. Z. B. sind die Babys zu eng miteinander verwandt, so dass man für sie keine Ahnentafel bekäme (es könnte dem Züchter ein Hoppala-Wurf zwischen Schwester und Bruder passiert sein) und deswegen bietet der Verkäufer sie „großzügiger weise“ billiger und ohne Papiere an.
Sie sehen also, eine Ahnentafel gibt auch dem Käufer wichtige Informationen und eine bestimmte Sicherheit, ob bestimmte Dinge ihre Ordnung haben. Bedenken Sie, erst durch die Ahnentafel wird die einwandfreie Herkunft des Hundes beglaubigt und Sie erhalten den Nachweis, dass es sich um einen Rassehund handelt. Hunde reinrassig ohne Ahnentafel? Wer kann das wissen? Ohne Ahnentafel keine Kontrolle! Und auch ohne Ahnentafel kein reinrassiger Hund! Nur Hunde mit Ahnentafel sind nachweislich reinrassig! Alles andere gilt im Grunde als ganz normaler „Mischling“!
Sollte Ihnen das alles trotzdem nichts wert sein und sie lieber ein „Schnäppchen“ von irgendeinem unseriösen Züchter haben wollen, möchte ich Ihnen gerne nochmal dieses Sprichwort eines englischen Sozialreformers ans Herz legen, damit Sie Ihre Entscheidung noch einmal überdenken:
“Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“
Zitat aus: Carlpeter Braegger u. a., John Ruskin. Werk und Wirkung, Berlin 2002
Chihuahua Der kleinste Hund der Welt…
Geschichte und Herkunft
Die Entwicklungsgeschichte der Chihuahua Hunde ist sehr schwer zurück zu verfolgen und basiert größtenteils auf Spekulationen und Theorien, dennoch konnten durch Volkskunde, Legenden und archäologische Funde genügend Indizien gesammelt werden um ohne Zweifel festzustellen, dass es sich um eine sehr alte Hunderasse handelt deren Ursprung im präkolumbischen Mexiko situiert ist. Weiters darf davon ausgegangen werden, dass es sich beim Chihuahua um die älteste Hunderasse Amerikas handelt. Die am weitesten verbreitete und wahrscheinlichste Theorie ist, dass sich der Chihuahua aus der antiken Techichi Rasse herausgebildet hat. Ein Gesellschaftshund der von den Tolteken (Ureinwohner Amerikas) gehalten wurde, der Chihuahua entstand sehr wahrscheinlich aufgrund von Kreuzungen mit kleinen Hunden aus China die von spanischen Konquistadoren mit nach Amerika gebracht wurden.
Die geschichtlichen Aufzeichnungen über den Techichi können lediglich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgt werden, doch es ist trotzdem sehr wahrscheinlich, dass dies der Urahn der Chihuahuas ist. Indizien für diese Annahme sind gefundene Überreste von Techichis, die den heutigen Chihuahuas sehr ähnlich sehen. Gefunden wurden diese Fossilien an Plätzen wie den Pyramiden von Cholula, diese Gebäude entstanden schon im 2. Jahrhundert vor Christus. Es gibt sogar Beweise, dass der Techichi älter als die Mayas ist. Forscher glauben, dass die Azteken nachdem sie die Tolteken besiegt hatten, den Urahn des Chihuahuas adoptierten und er als Symbol für die höheren Klassen galt.
Weiters wird angenommen, dass die Tiere für religiöse Zeremonien verwendet wurden, wie zum Beispiel die Freisprechung von Sünden oder um die Seele nach dem Tod die richtige Richtung zu weisen. Was die Größe der Chihuahuas anbelangt, so war der Urahn größer als diese, wie zuvor schon erwähnt ist dies laut Geschichtsforschern auf die Kreuzung mit kleinen chinesischen Hunden zurückzuführen die von den Spaniern nach Südamerika gebracht wurden. Es wird allgemein hin angenommen, dass die Reduktion der Größe durch Kreuzungen mit dem Chinesischen Schopfhund und ähnlichen Rassen entstand. Sehr viel später, in einem Brief an den König von Spanien, schrieb Christopher Columbus von einem kleinen Hund der nach der Beschreibung im Brief einem Chihuahua sehr ähnlich kommt, dies führt zu der Annahme, dass die Immigration der Rasse in Europa von Columbus eingeleitet wurde.
Der „moderne“ Chihuahua wurde 1850 in alten Ruinen in der Nähe von Casas Grandes im mexikanischen Staat Chihuahua gefunden, von hier stammt auch der Name der Hunderasse. Die Staatsgrenzen von Chihuahua grenzen direkt an Texas, Arizona und New Mexico von denen aus sich der Chihuahua auch in den Vereinigten Staaten verbreitete. Seit dieser Zeit, hat sich der Chihuahua konstant weiter verbreitet und ist auch eine sehr populäre Rasse, im Speziellen in Amerika. Die erste Registrierung erfolgte 1904 durch den American Kennel Club (AKC). Mittlerweile gehört der Chihuahua zu den beliebtesten Modehunden ähnlich wie der Mops und die Französische Bulldogge.
Äußeres Erscheinungsbild
Der Chihuahua hat einen sogenannten Apfelkopf und einen ausgeprägten Stop mit kurzem, manchmal etwas zugespitztem Fang. Typisch sind die großen, im Winkel von 45° abstehenden Ohren. Der trotz seiner Kleinheit kompakte Körper ist etwas länger als hoch und steht auf nicht zu feinen, muskulösen und geraden Läufen. Die mäßig lange Rute trägt der Chihuahua über den Rücken gebogen.
Der Standard erlaubt alle Farben: von rein weiß, über weißlich mit cremefarbenen Abzeichen, Tricolor (dreifarbig) und andere, bis hin zu rein schwarz. Die Farbe Blau und Merle-Schattierungen sind jedoch nicht ganz unproblematisch, da sie häufiger mit bestimmten Krankheiten oder Missbildungen einher gehen können. Besonders auffällig sind seine überproportional großen Augen und die kurze Schnauze, was bei falscher Zucht zu sehr empfindlichen Augen, Atemproblemen und Zahnproblemen führen kann.
Obwohl das Idealgewicht zwischen 1,5 und 3 kg liegt, werden auch Hunde zwischen 500 g und 1,5 kg akzeptiert. Exemplare über 3 kg werden allerdings in den meisten Vereinen von Zucht und Ausstellungsbewertung ausgeschlossen, wobei es auch Vereine gibt, die im Interesse der Gesundheit des Chihuahuas auch etwas kräftigere Tiere zulassen. Im Rassestandard werden keine Angaben zur Widerristhöhe gemacht, bei Ausstellungen wird jedoch bei ansonsten gleichwertigen Hunden in der Regel dem kleineren der Vorzug gegeben. Dies hat in der jüngeren Vergangenheit zu eben diesen extrem kleinen Hunden (500 Gramm) geführt, die allerdings in deutlich erhöhtem Maß zu gesundheitlichen Problemen neigen. Der Begriff Qualzucht ist bei diesen extremen Winzlingen denn auch nicht unangebracht.
Haarvarianten
Der langhaarige Chihuahua (Pelo largo; poil long; long-haired) hat weiches Haar, befranste Ohren, einen ausgeprägten Halskragen und die Rute voll behaart. Das Haar ist entweder glatt oder leicht gewellt.
Der kurzhaarige Chihuahua (Pelo corto; poil court; smooth-haired) besitzt dichtes, weiches, glänzendes Haar, das geschmeidig am Kopf und Körper anliegt.
Temperament
Chihuahuas werden meist sehr für ihre Hingabe, Wildheit und ihre Persönlichkeit geschätzt. Ihre kuriose Natur und ihre kleine Größe machen sie einfach anpassbar an die verschiedensten Umgebungen, wie die Stadt oder kleine Wohnungen. Chihuahuas werden oft als nervös umschrieben, jedoch hat sich bewiesen, dass korrektes Training und eine gute Sozialisierung einen sehr guten Begleithund beziehungsweise Schoßhund aus ihnen machen kann.
Chihuahuas sind nicht wirklich für kleine Kinder geeignet, aufgrund ihrer Größe, Temperament und der Tendenz zu beißen wenn sie Angst haben. Es wird empfohlen, dass die Kinder im Schulalter oder älter sind bevor ein Chihuahua der Familie beitritt. Des Weiteren ist wichtig zu beachten, dass sehr viele Chihuahuas dazu neigen sich einer Person völlig hinzugeben, dies kann sich durch übermäßige Eifersucht selbst gegenüber anderen Menschen äußern. Dieses Verhalten kann durch gute Sozialisierung in jungen Jahren allerdings abgeschwächt werden. Chihuahuas bevorzugen den Kontakt mit anderen Chihuahuas mehr als den Umgang mit anderen Hunderassen.
Zudem ist zu sagen, dass Chihuahuas generell sehr bellfreudige Hunde sind, die ihre Größe häufig durch umso lauteres Gebell versuchen auszugleichen. Es scheint so als hätten Chihuahuas keine Ahnung von ihrer eigenen Größe, so kann es passieren, dass sie völlig furchtlos viel größere Tiere herausfordern, dies kann natürlich zu ernsthaften Verletzungen führen.
Gesundheit
Diese Rasse verlangt nach sehr viel Aufmerksamkeit eines Tierarztes bei der Geburt und der Zahnpflege. Chihuahuas haben auch einen Hang zu gewissen genetischen Anomalien, oft neurologischer Art, wie zum Beispiel Epilepsie.
Chihuahuas, wie auch andere Schoßhunde, weisen manchmal eine schmerzhafte Krankheit Namens Hydrocephalus (deutsch: Wasserkopf) auf. Meist wird diese Krankheit im Welpenalter schon festgestellt, weil das Junge einen abnormal großen Kopf während den ersten Lebensmonaten aufweist, jedoch sind andere Symptome viel auffälliger („ein großer Kopf“ ist schwer zu beurteilen). Welpen mit dieser Krankheit weisen einen unausgewogenen Schädelknochen auf im Gegensatz zu gesunden Tieren bei denen der Schädelknochen sich einheitlich gestaltet. Meist sind die Tiere auch lethargisch und wachsen nicht mit derselben Geschwindigkeit wie ihre Geschwister. Ob es sich nun wirklich um Hydrocephalus handelt kann nur von einem Tierarzt festgestellt werden, wenn auch die Prognose hart ist.
Chihuahuas sind bekannt für die sogenannte Molera, ein elastischer Fleck im Schädel. Chihuahuas sind die einzigen Hunde die mit einem inkompletten Schädel geboren werden können. Die Molera füllt sich mit dem Wachstum des Hundes von selbst, lediglich in den ersten sechs Lebensmonaten sollte etwas Vorsicht geboten sein, danach hat sich der Schädel voll entwickelt. Sehr viele Tierärzte kennen dieses Phänomen nicht, dies führt oft zur falschen Diagnose, dass es sich um die zuvor beschriebene Hydrocephalus Krankheit handelt.
Ein weiteres gesundheitliches Risiko bei Chihuahuas ist Hypoglykämie, oder auf Deutsch, ein zu niedriger Blutzuckergehalt. Sollte dies nicht behandelt werden, so kann Hypoglykämie dazu führen, dass das Tier ins Koma fällt. Des Weiteren weisen die Hunde eine Neigung zu Augeninfektionen auf, Grund dafür sind die großen, runden und leicht hervorstehenden Augen und der relativ geringe Bodenabstand. Chihuahuas tendieren dazu zu zittern, dies ist eigentlich kein gesundheitliches Problem, doch die Ursachen dafür sind oft Stress oder Aufregung. Dies kann in weiterer Folge zu Stress bedingten Krankheiten führen. Eine weitere Erklärung dafür könnte sein, weil kleine Hunde einen anderen Metabolismus (Stoffwechsel) aufweisen als große Hunde und deshalb Wärme schneller abführen. Dies kann natürlich von Hund zu Hund stark variieren, wie bei allen Rassen, die durchschnittliche Lebenserwartung eines Chihuahuas liegt zwischen 8 bis 22 Jahren!
Chihuahuas sind manchmal sehr schlechte Esser und deshalb sollte der Besitzer immer Sorge tragen, dass sie genügend Nahrung zu sich nehmen. Auf der anderen Seite ist es sehr wichtig die Tiere nicht zu Überfüttern. Fettleibige Chihuahuas neigen sehr stark zu vielen verschiedenen Krankheiten wie Diabetes, Gelenksverletzungen, Trachealkollaps (Zusammenfallen der Luftröhre), chronische Bronchitis und eine stark verkürzte Lebenserwartung.